by Internationale Stiftung Mozarteum

Ludwig von Köchel und das Köchel-Verzeichnis

Mozarts Gesamtschaffen ist nach 60 Jahren wieder auf dem aktuellen Stand der Forschung

Das Köchel-Verzeichnis, erstmals 1862 bei Breitkopf & Härtel im Druck erschienen, war ein Meilenstein in der Musikgeschichte. Die Ergebnisse der Neuausgabe 2024 stehen hier online zur Verfügung.

KV Online wird das Eingangstor zu allen digitalen Mozart-Ressourcen der Internationalen Stiftung Mozarteum sein, die dort mit Unterstützung des Packard Humanities Institute erstellt und gepflegt werden. Im Augenblick sind nur Kerndaten (wie Titel, Daten, Besetzung) und die Links zur Digitalen Mozarteum-Edition voll funktionsfähig. Bitte besuchen Sie uns wieder, um zu sehen, wie sich die digitale Version des Köchel-Verzeichnisses im Laufe der Zeit entwickelt!

Ludwig von Köchel war eine faszinierende Persönlichkeit und ein Pädagoge mit vielfältigen Interessen, von Jura über Botanik und Mineralogie bis hin zu Literatur und Musik. Nach seinem Universitätsstudium war er Privatlehrer der Kinder von Erzherzog Karl von Österreich. Eine großzügige Pension ermöglichte ihm ab 1842 ein Leben als Privatgelehrter.

Das Köchel-Verzeichnis war der erste thematische Katalog des Schaffens eines großen Komponisten nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten und dient bis heute als Vorbild für die meisten Werkverzeichnisse. Köchel wollte Mozarts Entwicklung vom Wunderkind zum großen Meister darstellen. Diese Entwicklung spiegelt sich im Nummerierungs-System wider, das 626 Werke umfasst und mit dem unvollendet gebliebenen Requiem endet.

Der Köchel-Katalog wurde 1905, 1937 und 1964 grundlegend überarbeitet und zeigte dabei jedes Mal die enormen Fortschritte, die Generationen von Mozart-Forschern erzielt haben. Neue Ergebnisse bezüglich der Kompositionsdaten erforderten jedoch eine Anpassung der Nummern, um die Chronologie darzustellen. Dies führte von einer Ausgabe zur nächsten zu stetigen wachsenden Schwierigkeiten. Dieses Problem wurde in der Ausgabe 2024 dadurch überwunden, dass für alle authentischen Werke auf die früheste Nummer, die sie jemals im Hauptteil des Katalogs hatten, zurückgegriffen wird. Folglich konnten, beginnend mit KV 627, 95 neue Nummern Kompositionen zugewiesen werden, die bisher im Hauptteil des Katalogs überhaupt keine Nummer hatten.