KV 113/02 (1)
113/02 (1)
KV 113/02 (1)
113/02 (1)
Serenaden und Cassationen sind zwei für Salzburg typische Arten von Orchestermusik für Aufführungen im Freien. Diese Kompositionen waren üblicherweise Auftragswerke, sei es für private Anlässe oder für universitäre Veranstaltungen, wie z. B. die Feiern zum Abschluss des Studienjahres (Finalmusiken). Sie enthalten meist mehr als fünf Sätze, und viele beginnen und enden zusätzlich mit einem Marsch (siehe Werkgruppe 13a). Entsprechend Salzburger Traditionen der 1750er- und 1760er-Jahre bestehen Mozarts Orchesterserenaden aus Sätzen unterschiedlichen Typs: Der erste und der letzte Satz sind meist sinfonische Allegro-Sätze, dazwischen stehen ein langsamer Satz in einer anderen Tonart und meist zwei Paare von Menuetten mit Trios. Eine Besonderheit in Salzburg ist der Einbau von 2–4 Sätzen mit Soloinstrumenten nach dem einleitenden Allegro, die häufig auch in einer anderen Tonart als der Grundtonart des Werks stehen.
Die Verwendung von Sätzen unterschiedlicher Art lud dazu ein, ausgewählte Sätze separat zu spielen: Die meisten seiner Orchesterserenaden hat Mozart selbst in Sinfonien überführt, indem er die Anzahl der Sätze auf drei oder vier reduzierte. Manchmal wurden die konzertierenden Sätze als Konzerte oder als konzertante Sinfonien weiterverwendet. Einige von Mozarts Cassationen sind nach Besetzung und Umfang bescheidener als Serenaden; die beiden Begriffe wurden in Süddeutschland und Österreich allerdings weitgehend synonym verwendet.