Drei Klavierstücke
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Das sogenannte Nannerl-Notenbuch (siehe KV 1) enthält eine Klavierfassung von Satz 3, Menuetto I, der Sonate für Clavier mit Begleitung einer Violine KV 7; dieses Klavierstück (sowie zwei weitere Teilsätze der Sonate) findet sich auch in einem Salzburger Notenbuch aus der Zeit um 1760/70. Die Fassungen für Clavier von KV 7, Nr. 1–3, unterscheiden sich in einigen Details von der Klavierstimme aus der Sonate für Clavier mit Begleitung einer Violine, vor allem durch Oktavversetzungen. Es kann aber nicht sicher festgestellt werden, ob auch KV 7, Nr. 1 und Nr. 3, vor den entsprechenden Sätzen der Sonate KV 7 entstanden sind. Unklar ist auch, ob diese Werkfassungen überhaupt von der Familie Mozart autorisiert sind oder ob sie von fremder Hand an ein Instrument mit beschränkterem Umfang (Spitzenton d''' ) angepasst wurden. Siehe auch KV 649 und KV 650.
Die vielen Einzelstücke für ein Tasteninstrument (wozu auch die wenigen Stücke für Glasharmonika und für mechanische Instrumente gezählt werden können) gehören unterschiedlichen Traditionen an. Die bei weitem größte Gruppe, nahezu 60 Einzelwerke, stammt aus Mozarts Kinderjahren. Leopold Mozart hat eine größere Anzahl von Stücken in das Notenbuch eingetragen, das er ursprünglich für den Klavierunterricht seiner Tochter Maria Anna angelegt hatte; hierbei handelt es sich um die ersten Werke Mozarts überhaupt. Erst mit acht Jahren konnte Wolfgang seine Kompositionen selbst aufschreiben. Während einer schweren Erkrankung des Vaters in England füllte Mozart 1764 das sogenannte Londoner Notenbuch mit 42 Klavierstücken (KV 15a–KV 15ss). Einige von Mozarts späteren Klavierstücken sind notierte Fantasien, außerdem gibt es eine Reihe von Rondosätzen, insbesondere aus der Wiener Zeit. In diesem Zusammenhang sind auch die Klavierauszüge von Ensembletänzen zu erwähnen. In seinen letzten Lebensjahren erhielt Mozart mehrmals den Auftrag, Stücke für kunstvolle mechanische Orgeln im sogenannten Müller’schen Kunst-Kabinett zu schreiben (KV 594, KV 608 und KV 616). Diese wurden bald nach Mozarts Tod durch Klavierbearbeitungen, überwiegend für Klavier zu vier Händen, bekannt.