Ein musikalischer Spaß
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Ein musikalischer Spaß
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Am 14. Juni 1787 trug Mozart den Musikalischen Spaß in F KV 522 in sein eigenhändiges Werkverzeichnis ein: „Ein Musikalischer Spass; bestehend in einem Allegro, Menuett und Trio, Adagio, und finale. – 2 violini, viola, 2 corni, e Basso.“
Das Werk war im 19. Jahrhundert als „Dorfmusikanten-Sextett“, als „Bauern-Sinfonie“ oder als „Bergknappenmusik“ bekannt. Mozart dürfte sich aber weniger einen Spaß über schlechte Musiker als über unbegabte Komponisten erlaubt haben. Besonders auffällig ist dies beim Menuett, in dem die Hörner groteske Tonfolgen spielen, und beim langsamen Satz mit einer Kadenz für die erste Violine, die den Rahmen des Satzes völlig sprengt. Der Schluss des Werks ist nichts für feine Ohren: Mozart lässt die Schlussnoten und -akkorde in jedem Instrument in einer anderen Tonart spielen, was damals jedem Verständnis von Harmonie widersprach.
Wussten Sie, dass es zum ersten Satz des Musikalischen Spaßes nie eine Originalpartitur gegeben hat?
Mozart hat nämlich für diesen Satz, wie er dies auch sonst gelegentlich bei Kompositionen für den Freundeskreis tat, gleich in Stimmen aufgeschrieben – eine bemerkenswerte Gedächtnisleistung, da Mozart selbst auf diese Weise das Verhältnis der Stimmen zueinander nicht einfach überprüfen konnte. Die Stimme der zweiten Violine liegt sogar in zwei verschiedenen Fassungen vor.
Mozart nannte eine kleine Anzahl von Werken für Streicher allein oder für Streicher, Hörner und gegebenenfalls ein weiteres Holzblasinstrument Divertimento oder Notturno. Die Satzzahl ist variabel und reicht von drei bis sechs Sätzen. Nach der Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts erfordern diese Stücke nur einen Spieler pro Stimme, im Gegensatz zu Serenaden und Kassationen, die normalerweise mit Orchester aufgeführt wurden. Die berühmtesten Werke dieser Art sind Ein musikalischer Spaß KV 522 (mit 2 Hörnern) und Eine kleine Nachtmusik KV 525 (für Streicher) aus der Wiener Zeit. In musikalischer Hinsicht können die drei Divertimenti KV 136–138 kaum von den frühen Streichquartetten KV 155–160 unterschieden werden. KV 247, KV 287 und KV 334 bilden eine eigenständige Gruppe von Sextetten mit einem hochvirtuosen Part für die erste Violine.
Autograph, 1787
Partitur: 23 Bl. (26 beschr. S.); Stimmen
Abschrift, 1800
Stimmen
Abschrift, 1800
Sinfonia cauponaria./ per 2 Violini, Alto, Basso/ et 2 Corni/ Partitura.
Partitur: 28 S.