Kontretanz in B
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Für die Verwendung bei Tanzveranstaltungen komponierte Mozart eine große Anzahl von Tänzen, typischerweise in Gruppen von 6 oder 12 Einzelwerken. Die meisten Tänze sind so angelegt, dass sie schon mit zwei Violinen und einem Bass aufgeführt werden können; wegen des Kolorits wurden meist noch Stimmen für Holzbläser, Trompeten und Pauken hinzugefügt. Die gebräuchlichsten Arten von Tänzen waren Menuette, Deutsche Tänze und Kontretänze. Menuette und Deutsche Tänze stehen ausnahmslos im Dreiertakt; sie weisen normalerweise einen alternierenden Abschnitt auf, worauf der Haupttanz wiederholt wird. Der alternierende Abschnitt wurde gewöhnlich Trio, gelegentlich auch Minore (selbst wenn er nicht in Moll steht) genannt. Sowohl die Menuette als auch die Trios bestehen aus zwei Abschnitten, die jeweils eine gerade Anzahl von Takten umfassen; die beiden Abschnitte eines jeden Teilsatzes werden wiederholt. Der Deutsche Tanz, ein Vorläufer des Walzers, wurde wesentlich schneller als das Menuett gespielt. Kontretänze stehen überwiegend im 2/4-Takt (in Ausnahmefällen auch im 6/8-Takt) und sind als Abfolge von bis zu vier Abschnitten angelegt, die jeweils wiederholt werden. Die Abschnitte selbst bestehen jeweils aus mehreren Vier-Takt-Gruppen. Mozart trug nach seiner Ernennung zum Kammermusiker und Komponisten für den Königlich-kaiserlichen Hof im Dezember 1787 regelmäßig zu den Bällen der Karnevalszeit in den Wiener Redoutensälen bei. Diese Tanzzyklen wurden oft mit einer Coda beschlossen. Viele sind in verschiedenen Besetzungsvarianten erhalten: für groß besetztes Instrumentalensemble, in Streichtriobesetzung und auch in Klavierauszügen, die Mozart jedoch nicht immer selbst angefertigt hat.