Missa in C
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In den 1770er Jahren war Mozart der produktivste Komponist von Kirchenmusik im Dienste der Salzburger Fürsterzbischöfe. Die Missa in C KV 317 ist in der autographen Partitur mit 23. März 1779 datiert und wurde allem Anschein nach am Ostersonntag (4. April 1779) im Salzburger Dom uraufgeführt; Mozart dürfte dann die Orgel selbst gespielt haben. Wahrscheinlich wurde die Kirchensonate in C KV 329 mit obligater Orgel für denselben Anlass komponiert.
Mozart nahm zwei seiner Messen, möglicherweise KV 317 und KV 337, mit, als er im Herbst 1780 nach München reiste, um die Uraufführung von Idomeneo, re di Creta KV 366, vorzubereiten. Auch in Wien und in Baden bei Wien ließ er die Messe um 1790 mehrmals aufführen.
KV 317 ist allgemein als Krönungsmesse bekannt. Dieser Begriff lässt sich jedoch zu Mozarts Lebzeiten nicht nachweisen; er taucht erstmals bei einem Stimmensatz auf, der mit Krönungszeremonien für Franz II., den letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, als Kaiser Franz I. von Österreich im Jahr 1806 in Zusammenhang steht.
Wussten Sie, dass überhaupt nur zwei Mozart-Messen, KV 257 und KV 317, in den ersten fünfzig Jahren nach dem Tod des Komponisten in Partitur veröffentlicht wurden? Beide Messen wurden 1803 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig herausgegeben. Mozarts Kirchenmusik fand in Süddeutschland und den habsburgischen Ländern zwar weite Verbreitung, aber nahezu ausschließlich in handschriftlichen Kopien.
Die Messfeier steht im Mittelpunkt der römisch-katholischen Liturgie. Vertonungen des Ordinarium Missae bestehen aus Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus (mit Osanna), Benedictus (mit Osanna) und Agnus Dei. In Salzburg bestand ein differenziertes System, welche Feierlichkeiten Vertonungen welcher Art erforderten. Einige von Mozarts frühesten Messen wurden für besondere Anlässe wie Priester- oder Kirchenweihen komponiert. Nach seiner Ernennung zum Konzertmeister schrieb Mozart regelmäßig Musik für den Salzburger Dom und war dort in den 1770er-Jahren der produktivste Komponist von Kirchenmusik. An der Verwendung von Trompeten und Pauken lässt sich ablesen, dass die meisten seiner Vertonungen für Festtage bestimmt waren, an denen die Messe vom Fürsterzbischof selbst gelesen wurde. Üblicherweise weisen Messen in Süddeutschland und Österreich hingegen keine Bratschenstimmen auf. Nach der Übersiedlung nach Wien bekleidete Mozart nie wieder ein kirchliches Amt; dennoch begann er dort mit der Komposition einiger Messen, von denen er jedoch keine einzige fertigstellte. Im April 1791 wurde Mozarts Antrag, den kränkelnden Kapellmeister an St. Stephan in Wien, Leopold Hofmann, zu vertreten, bewilligt, doch lebte er nicht lange genug, um dessen Nachfolge tatsächlich antreten zu können. Das Requiem verwendet als Totenmesse eine besondere Form des Missale Romanum. In Salzburg und Wien wurden Vertonungen des Requiems nur zu besonderen Anlässen komponiert.
Autograph, 1779
// Kyrie// del Signor Amadeo Wolfgango. Mozart./ li 23 marzo 1779
Partitur: 58 Bl. (115 beschr. Seiten)
Autograph, 1779
Stimme
Abschrift, 1791
Stimmen