„Alma Redemptoris Mater“
sortiert in:
In einem Brief vom 1. Dezember 1777 berichtet Leopold Mozart vom Vorsingen für eine Anstellung am Salzburger Dom und führt als Probestück ein Alma Redemptoris Mater in F von Wolfgang an, dem die Nummer KV 672 zugewiesen wurde. Da keine authentische Vertonung dieses Texts erhalten ist, vermuten einige Autoren, Leopold habe das Stück mit Wolfgangs Alma Dei Creatoris KV 277 verwechselt, das ebenfalls in F-Dur steht. Siehe auch KV Anh. C 3.57.
Die römisch-katholische Liturgie erforderte über das Ordinarium der Messe hinaus eine Vielzahl von Vertonungen. Während die Messe einen standardisierten Text hat, wurden die Texte der kleineren Kirchenwerke nach den Lesungen für die jeweiligen Sonn- oder Feiertage ausgewählt. Einige dieser Texte waren biblische oder zumindest traditionelle geistliche Dichtungen, meist in lateinischer Sprache, andere wurden für diese Anlässe neu geschaffen. Mozarts kleinere Kirchenwerke entstanden mit wenigen Ausnahmen in Salzburg, einige wurden auf Reisen komponiert. Die Werke gehören unterschiedlichen Traditionen an und weisen daher eine große Vielfalt auf. Marianische Antiphonen beispielsweise sind an die Gottesmutter gerichtete Gesänge, die verschiedenen Zeiten des Kirchenjahrs zugewiesen sind. In Salzburg dürften Marianische Antiphonen eher in besonderen Andachten der Stundengebete als in Vespergottesdiensten erklungen sein.
Autograph