Kirchensonate in C
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Wie KV 655 ist auch die frühere Existenz der Kirchensonate in C KV 677 nur durch Briefe und einschlägige Dokumente aus der Korrespondenz zwischen Johann Heinrich Feuerstein und Anton Jähndl in den 1820er-Jahren belegt. Eine Liste in Jähndls Handschrift enthält eine „Sonata, a 2 V. e B. Del Sigre W. M. Maestro di Concerto“ in C-Dur, die mit keinem erhaltenen Werk identisch sein kann. Der Komposition wurde erst 2024 die Nummer KV 677 zugewiesen.
In Salzburg war es bis 1783 üblich, bei der Messfeier im Dom nach der Lesung aus dem Alten Testament und vor der Epistellesung anstelle eines vom Chor gesungenen Graduale ein Instrumentalstück zu spielen. Die sogenannten Epistelsonaten wurden in Salzburg zur Zeit Mozarts mit Orchester aufgeführt, auch wenn viele von ihnen nur eine Besetzung von zwei Violinen und Basso continuo aufweisen. Die Originalstimmen für Mozarts Epistelsonaten sind zwar im 19. Jahrhundert verloren gegangen, aber das Aufführungsmaterial zu derartigen Kompositionen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts enthält normalerweise vier oder fünf Stimmen für Bass-Instrumente (Violoncello, Violone und Fagott) und oft zwei Orgelstimmen. Während Salzburger Kirchensonaten aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts häufig mehrsätzig sind, hat Mozart einen einsätzigen Typus, nahezu ausnahmslos im Allegro und oft mit obligater Orgel, gepflegt. Mozarts Kirchensonaten lassen sich nur ausnahmsweise bestimmten Messkompositionen sicher zuordnen.