La finta giardiniera/Die verstellte Gärtnerin
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Als die Theatertruppe von Johann Heinrich Böhm 1779/80 in Salzburg weilte, wurde Böhm auf La finta giardiniera KV 196 aufmerksam. Die Oper wurde zu einem deutschen Singspiel umgearbeitet; die deutsche Fassung des Texts stammt von Johann Franz Joseph Stierle, einem Mitglied von Böhms Truppe. Leopold Mozart trug diesen Text in die autographe Partitur ein; aufgrund von Änderungen in der Deklamation mussten die Accompagnato-Rezitative überarbeitet werden (zwei davon sind in Mozarts eigener Handschrift erhalten). Es ist wahrscheinlich, dass diese Version Anfang 1780 in Salzburg erstmals aufgeführt wurde, die erste dokumentierte Aufführung fand jedoch am 1. Mai 1780 in Augsburg statt. Diese Fassung erfreute sich in den 1780er-Jahren einiger Beliebtheit.
Mozart war besonders an der Komposition von Opern interessiert. Im 18. Jahrhundert gehörten diese verschiedenen Traditionen an, worunter nur die italienische Opera seria und die italienische Opera buffa international verbreitet waren. Mozart erhielt zweimal den Auftrag, eine Opera seria für Mailand zu schreiben, das damals noch habsburgisches Territorium auf der Apenninenhalbinsel war (Mitridate, re di Ponto KV 87 und Lucio Silla KV 135); Idomeneo, re di Creta KV 366 und La clemenza di Tito KV 621 sind späte Beispiele dieser Gattung, die um 1800 endgültig aufgegeben wurde. Drei weitere Werke (KV 111, KV 126 und KV 208) waren festliche Stücke, sogenannte Serenaten, die für eine einzige Aufführung zu einem besonderen Anlass bestimmt waren.
Nach 1780 hatte sich im deutschsprachigen Raum allmählich die deutsche Oper etabliert. 1781/82 entstand Die Entführung aus dem Serail KV 384 im Rahmen einer kurzlebigen Initiative Kaiser Josephs II., das deutsche Singspiel (mit Dialogen statt Secco-Rezitativen) im sogenannten National-Singspiel zu fördern. Drei Opere buffe nach Librettos des Wiener Hofdichters Lorenzo da Ponte – Le nozze di Figaro KV 492, Don Giovanni KV 527 und Così fan tutte KV 588 – verschafften Mozart internationale Anerkennung. Die Zauberflöte KV 620 wurde für ein erfolgreiches Wiener Vorstadttheater geschrieben, wo Emanuel Schikaneder neben den üblichen komischen Stücken auch ernstere Stücke in das Repertoire aufnahm.
Autograph, 1774
Partitur
Autograph