„Pamina, wo bist du?“
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Das Duett „Pamina, wo bist du?“ für Tenor, Bass und Orchester KV 716 findet sich nur in einer frühen Partitur der Zauberflöte KV 620, wo es zwischen KV 620/11 und KV 620/12 steht. Anlässlich der 200. Aufführung der Oper gab Emanuel Schikaneder am 5. Januar 1802 bekannt, dass er nun zwei Stücke Mozarts eingefügt habe, die er exklusiv besäße. Eines davon soll laut einem zeitgenössischen Bericht eine Alternativfassung des Duetts „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ KV 620/07 gewesen sein, während es sich bei dem anderen um KV 716 gehandelt haben könnte. Aus musikalischen Gründen liegt es jedoch nahe, dass dieses Duett für Tamino und Papagena – wenn es tatsächlich von Mozart stammt – ein Fragment geblieben war, das von einem Mitglied von Schikaneders Truppe vervollständigt wurde.
Mozart schrieb eine Vielzahl an Arien, Szenen und Ensembles, die genau an die Stimmen der vorgesehenen Sängerinnen und Sänger angepasst waren. Viele davon entstanden als Ersatzstücke für eigene oder fremde Opern. Gelegentlich wurden Stücke, die Mozart entworfen oder sogar fertiggestellt hatte, noch vor der Uraufführung einer Oper ausgetauscht, weil sie den Sängern und Sängerinnen nicht gefielen. Arien oder Szenen (mit einleitendem Accompagnato-Rezitativ) wurden häufig als Stücke in Konzerten und Akademien verwendet. In Mozarts Jugend dienten Arien außerdem dazu, das Talent und die schnelle Auffassungsgabe des jungen Komponisten zu zeigen: Schon während der großen Westeuropareise schrieb Mozart 15 Arien, während des Aufenthalts in Wien 1767/68 mindestens fünf und während der ersten Italienreise mindestens sechs. In seiner Salzburger Zeit komponierte Mozart nur eine kleine Anzahl von Arien, vermutlich für Mitglieder von Wandertruppen während ihres Aufenthalts in der Stadt oder für durchreisende Virtuosen und Virtuosinnen. Während der Reise nach Mannheim und Paris und später in Wien komponierte Mozart mehrere Arien, um bestimmten Sängern und Sängerinnen einen Gefallen zu erweisen.