Quartettsatz in E
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Der Quartettsatz in E KV 680 dürfte um 1782 in Wien entstanden sein. Da Mozart die Papiersorte Nr. 58 in keinem anderen Quartett verwendet hat, bleibt unklar, ob KV 680 vielleicht für die sogenannten Haydn-Quartette bestimmt war, die Mozart später als sein Opus 10 veröffentlichte. Das Doppelblatt stand ursprünglich in der autographen Partitur des Klavierkonzerts in A KV 414, wo es als Blatt 34–35 diente, bevor es dort ausgetauscht wurde. Das Fragment bricht nach 10 Takten ab, von denen 9 vollständig instrumentiert sind.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich das Streichquartett zur bedeutendsten Gattung der Kammermusik für Streichinstrumente. Mozarts frühe Streichquartette sind dreisätzig (Mozart hat seinem Erstlingswerk KV 80 nachträglich ein Rondo hinzugefügt). Spätestens während seines Aufenthalts in Wien im Herbst 1773 lernte Mozart die innovativen Quartette Joseph Haydns kennen; alle späteren Streichquartette Mozarts sind nach diesem Vorbild viersätzig. Mozart bezeugte seine Dankbarkeit gegenüber Haydn, indem er ihm die Quartette seines Opus 10 widmete. Wie Haydn strebte Mozart eine Gleichbehandlung aller Instrumente an, z. B. durch die Verwendung von kontrapunktischen Mitteln. Die drei letzten Quartette – KV 575, KV 589 und KV 590 – weisen eine technisch anspruchsvolle, teilweise solistische Bassstimme auf und sollten Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der selbst ein versierter Cellist war, gewidmet werden. Mozart schrieb auch einige höchst individuelle Quartette für ein Holzblasinstrument und Streicher.
Autograph
Partitur