Zwei Kirchensonaten in D und G
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Aus einem Brief Johann Heinrich Feuersteins an Anton Jähndl geht hervor, dass sich in dessen Besitz mehrere Kirchensonaten Mozarts befanden. Eine nicht thematische Liste in Jähndls Handschrift verzeichnet zwölf Kirchensonaten, von denen aber nicht mehr als neun mit einiger Sicherheit identifiziert werden können. Es erscheint wahrscheinlich, dass die Manuskripte, von denen einige Einträge von Leopold Mozarts Handschrift enthalten sollen, ursprünglich mit den Beständen des Salzburger Doms in Zusammenhang standen. Unter den Werken befinden sich „Due Sonate di chiesa, a 2 V. e B.“ in D-Dur bzw. G-Dur, datiert 1771. Diese Werke erhielten erst 2024 eine Nummer, als Zwei Kirchensonaten in D und G KV 655. Siehe auch KV 677.
In Salzburg war es bis 1783 üblich, bei der Messfeier im Dom nach der Lesung aus dem Alten Testament und vor der Epistellesung anstelle eines vom Chor gesungenen Graduale ein Instrumentalstück zu spielen. Die sogenannten Epistelsonaten wurden in Salzburg zur Zeit Mozarts mit Orchester aufgeführt, auch wenn viele von ihnen nur eine Besetzung von zwei Violinen und Basso continuo aufweisen. Die Originalstimmen für Mozarts Epistelsonaten sind zwar im 19. Jahrhundert verloren gegangen, aber das Aufführungsmaterial zu derartigen Kompositionen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts enthält normalerweise vier oder fünf Stimmen für Bass-Instrumente (Violoncello, Violone und Fagott) und oft zwei Orgelstimmen. Während Salzburger Kirchensonaten aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts häufig mehrsätzig sind, hat Mozart einen einsätzigen Typus, nahezu ausnahmslos im Allegro und oft mit obligater Orgel, gepflegt. Mozarts Kirchensonaten lassen sich nur ausnahmsweise bestimmten Messkompositionen sicher zuordnen.