Arie in D
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Die Arie in D KV 647 ist in mehrfacher Hinsicht ein Fragment: Sie ist nicht vollständig instrumentiert und bricht offenbar am Ende des ersten Teils der Arie ab; außerdem ist der Anfang der Komposition nicht erhalten. Mozarts Autorschaft kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden; die Kürze des Eintrags macht es unmöglich, festzustellen, ob er von Wolfgang oder Leopold stammt. Das Manuskript ist nur deshalb erhalten geblieben, weil es in die Originalpartitur der Missa brevis in d KV 65 eingeklebt wurde, da die Rückseite des Blattes dort für einige Überarbeitungen Verwendung fand. Die einzige erhaltene Silbe des Texts lautet „-res“, was auf eine lateinische Dichtung deutet.
Mozart schrieb eine Vielzahl an Arien, Szenen und Ensembles, die genau an die Stimmen der vorgesehenen Sängerinnen und Sänger angepasst waren. Viele davon entstanden als Ersatzstücke für eigene oder fremde Opern. Gelegentlich wurden Stücke, die Mozart entworfen oder sogar fertiggestellt hatte, noch vor der Uraufführung einer Oper ausgetauscht, weil sie den Sängern und Sängerinnen nicht gefielen. Arien oder Szenen (mit einleitendem Accompagnato-Rezitativ) wurden häufig als Stücke in Konzerten und Akademien verwendet. In Mozarts Jugend dienten Arien außerdem dazu, das Talent und die schnelle Auffassungsgabe des jungen Komponisten zu zeigen: Schon während der großen Westeuropareise schrieb Mozart 15 Arien, während des Aufenthalts in Wien 1767/68 mindestens fünf und während der ersten Italienreise mindestens sechs. In seiner Salzburger Zeit komponierte Mozart nur eine kleine Anzahl von Arien, vermutlich für Mitglieder von Wandertruppen während ihres Aufenthalts in der Stadt oder für durchreisende Virtuosen und Virtuosinnen. Während der Reise nach Mannheim und Paris und später in Wien komponierte Mozart mehrere Arien, um bestimmten Sängern und Sängerinnen einen Gefallen zu erweisen.