Sonate in c für Clavier
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Am 14. Oktober 1784 trug Mozart die Klaviersonate in c KV 457 in sein eigenhändiges Werkverzeichnis ein. Eine handschriftliche Kopie mit einem autographen Titelblatt ist seiner Klavierschülerin Therese von Trattner, der Ehefrau von Mozarts Vermieter Johann Thomas von Trattner. Die Erstausgabe der Sonate, die im Dezember 1785 bei Artaria erschien, war ebenfalls seiner Schülerin gewidmet. Im Druck ist der dreisätzigen Sonate die Fantasie in c für Klavier KV 475 vorangestellt. Es scheint, dass der Mittelsatz die Keimzelle der gesamten Sonate war und als ein eigenständiger langsamer Rondosatz entstanden ist. Im autographen Manuskript folgt der letzte Satz nämlich unmittelbar auf den ersten und lässt keinen Platz für das Adagio, das daher zu diesem Zeitpunkt bereits vorgelegen haben muss.
Wussten Sie, dass die Klaviersonate in c KV 457 das sprechendste Beispiel für Mozarts Kunst, Kompositionen auszuzieren ist? Quellen zu Klavierwerken, die Mozart für sich selbst oder seine Schüler schrieb, enthalten in der Regel fast keine aufführungspraktischen Eintragungen. Für die Veröffentlichung fügte Mozart oft zusätzliche dynamische Angaben hinzu und schrieb Passagen aus, die er oder seine Schüler mit Verzierungen gespielt hätten. Dem Autograph von KV 457 liegen mehrere Blätter mit Auszierungen bei, die zeigen, dass Mozart mindestens drei Anläufe brauchte, bevor er selbst mit der ausgeschriebenen Veränderungen des langsamen Satzes zufrieden war.
Die meisten Ausgaben von Mozarts Klaviersonaten enthalten dieselben 18 dreisätzigen Sonaten. Allerdings sind mindestens drei frühe Sonaten verloren gegangen; von ihnen sind nur die Incipits bekannt. Die Sonate in F KV 547a, die in enger Beziehung zur Violinsonate in F KV 547 steht, weist nur 2 Sätze auf. Die in den Jahren 1774/75 komponierten Sonaten KV 279–284, die in der Familie als die „schweren Sonaten“ galten, bilden ein Opus nach dem Vorbild von Joseph Haydns sogenannten Esterházy-Sonaten Hob. XVI:21–26. Die nächsten Serien von Sonaten wurden in Dreiergruppen veröffentlicht (KV 309–311 und KV 330–332), während die ab Ende 1783 komponierten Sonaten Einzelwerke sind.
Autograph, 1784
Partitur: 9 Bl. (14 beschr. S.)
Erstdruck, 1785
FANTAISIE et SONATE/ Pour le Forte – Piano/ composées pour/ MADAME THERESE de TRATTNERN/ par le Maitre de Chapelle/ W. A. MOZART./ Oeuvre XI./ [links:] C. P. S. C. M. [rechts:] Prix fl. 1. 30./ Publieé a Vienne chez Artaria Comp./ 70.
Partitur: 22 S.
Erstdruck, 1785
FANTAISIE et SONATE/ Pour le Forte – Piano/ composées pour/ MADAME THERESE de TRATTNERN/ par le Maitre de Chapelle/ W. A. MOZART./ Oeuvre XI./ [links:] C. P. S. C. M. [rechts:] Prix fl. 1. 30./ Publieé a Vienne chez Artaria Comp./ 70.
Partitur: 22 S.