Il dissoluto punito o sia Il Don Giovanni
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Il dissoluto punito o sia Il Don Giovanni
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Die zweite Fassung von Don Giovanni war ein Auftrag des Wiener Hoftheaters. Zwischen dem 7. Mai 1788 und dem 14. Januar 1789 wurde die Oper dort mindestens 16 Mal aufgeführt. Da es sich nicht um eine vollständig neue Komposition handelte, erhielt Mozart nur 225 Gulden, die Hälfte der regulären Gage. Ein Teil des originalen Aufführungsmaterials für diese Version ist erhalten geblieben und zeigt, dass der zweite Akt außer der Einfügung von Nr. 10d „Dalla sua pace“ um vier Szenen erweitert wurde, für die Rezitative, die Arie Nr. 21a „Il mio tesoro intanto“ und das Duetto „Per queste tue manine“ neu komponiert wurden. Mozart trug diese Stücke zwischen dem 24. und 30. April 1788 in sein eigenhändiges Werkverzeichnis ein; sie haben daher im Köchel-Verzeichnis Einzelnummern erhalten (KV 540a–c). Der Text der Scena ultima des zweiten Akts ist im Originaltextdruck aus Wien nicht enthalten; die Szene wurde offenbar während der Aufführung wieder hergestellt, wobei umgekehrt einige Kürzungen vorgenommen wurden, die sogar die neue Arie „Il mio tesoro“ betreffen. Mozart soll die neu komponierten Stücke auch Bondini in Prag zur Verfügung gestellt haben. Während „Dalla sua pace“ aus der zweiten Fassung heutzutage oft im ersten Akt integriert wird, wird die zweite Fassung selten konsequent aufgeführt.
Mozart war besonders an der Komposition von Opern interessiert. Im 18. Jahrhundert gehörten diese verschiedenen Traditionen an, worunter nur die italienische Opera seria und die italienische Opera buffa international verbreitet waren. Mozart erhielt zweimal den Auftrag, eine Opera seria für Mailand zu schreiben, das damals noch habsburgisches Territorium auf der Apenninenhalbinsel war (Mitridate, re di Ponto KV 87 und Lucio Silla KV 135); Idomeneo, re di Creta KV 366 und La clemenza di Tito KV 621 sind späte Beispiele dieser Gattung, die um 1800 endgültig aufgegeben wurde. Drei weitere Werke (KV 111, KV 126 und KV 208) waren festliche Stücke, sogenannte Serenaten, die für eine einzige Aufführung zu einem besonderen Anlass bestimmt waren.
Nach 1780 hatte sich im deutschsprachigen Raum allmählich die deutsche Oper etabliert. 1781/82 entstand Die Entführung aus dem Serail KV 384 im Rahmen einer kurzlebigen Initiative Kaiser Josephs II., das deutsche Singspiel (mit Dialogen statt Secco-Rezitativen) im sogenannten National-Singspiel zu fördern. Drei Opere buffe nach Librettos des Wiener Hofdichters Lorenzo da Ponte – Le nozze di Figaro KV 492, Don Giovanni KV 527 und Così fan tutte KV 588 – verschafften Mozart internationale Anerkennung. Die Zauberflöte KV 620 wurde für ein erfolgreiches Wiener Vorstadttheater geschrieben, wo Emanuel Schikaneder neben den üblichen komischen Stücken auch ernstere Stücke in das Repertoire aufnahm.