„Oragna figata fa marina gamina fa“
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Das Lied „Oragna figata fa marina gamina fa“ KV 637 entstand während der große Westeuropareise. Mozarts Schwester Maria Anna berichtet, Wolfgang habe Musik und Text in einer Fantasiesprache erfunden. Wolfgang und Leopold sollen dieses Lied jeden Abend im Duett gesungen haben; diese abendliche Routine endete erst, als Mozart zehn Jahre alt war. Das Lied ist ein Fragment, da die zweite Stimme und der größte Teil des Textes nicht erhalten sind. Obwohl das Fragment in Georg Nissens Biographie W. A. Mozart’s veröffentlicht wurde, entging die Komposition Ludwig Ritter von Köchels Aufmerksamkeit und wurde erstmals in KV6 beiläufig erwähnt.
Mozart schrieb eine Vielzahl an Arien, Szenen und Ensembles, die genau an die Stimmen der vorgesehenen Sängerinnen und Sänger angepasst waren. Viele davon entstanden als Ersatzstücke für eigene oder fremde Opern. Gelegentlich wurden Stücke, die Mozart entworfen oder sogar fertiggestellt hatte, noch vor der Uraufführung einer Oper ausgetauscht, weil sie den Sängern und Sängerinnen nicht gefielen. Arien oder Szenen (mit einleitendem Accompagnato-Rezitativ) wurden häufig als Stücke in Konzerten und Akademien verwendet. In Mozarts Jugend dienten Arien außerdem dazu, das Talent und die schnelle Auffassungsgabe des jungen Komponisten zu zeigen: Schon während der großen Westeuropareise schrieb Mozart 15 Arien, während des Aufenthalts in Wien 1767/68 mindestens fünf und während der ersten Italienreise mindestens sechs. In seiner Salzburger Zeit komponierte Mozart nur eine kleine Anzahl von Arien, vermutlich für Mitglieder von Wandertruppen während ihres Aufenthalts in der Stadt oder für durchreisende Virtuosen und Virtuosinnen. Während der Reise nach Mannheim und Paris und später in Wien komponierte Mozart mehrere Arien, um bestimmten Sängern und Sängerinnen einen Gefallen zu erweisen.
Autograph
Erstdruck, 1828
[G. N. Nissen, Biographie W. A. Mozarts]
Partitur
Abschrift
"Melodie von dem Knaben Mozart komponiert, / die er täglich bis in sein 10tes Jahr vor Schlafengehen seinem Vater vorsang, / der dann die Sekunde mitsingen mußte. "/ "Gehört zu S. 16 in der Gräzer Biographie Mozarts."